Eine Schule wollte ich gründen, in der alle lernen können, wie Finanzen funktionieren, damit sie selbst entscheiden können, was sie mit ihrem Geld machen möchten. Muss man dafür wissen, wie Aktienhandel funktioniert und was die mathematischen Formeln für unser Rentensystem sind? Nein. Wir dürfen lernen wieder intuitiv auf das zu hören, was unsere innere Stimme uns sagt. Brauchen wir wirklich einen Bausparvertrag? Wollen wir wirklich ein Haus bauen? Wie kann ich meine Finanzen an meine Lebensvorstellungen anpassen? Das sind die Fragen, die wir im Finanzcoaching lösen.

Am Freiburger Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Generationenforschung bin ich tief eingetaucht in die Frage, ob und wie unser Rentensystem für die nächsten Generationen noch tragbar ist. Mit der Erkenntnis, dass es einen radikalen Umbruch seitens der Politik benötigt sowie die Auseinandersetzung jedes Individuums, ging ich an eine freie demokratische Schule. Dort entscheiden Kinder schon früh wie sie lernen wollen. Eigenverantwortung steht ganz vorne auf dem Lernplan. Denn schon als Kinder lernen wir, wie wir zukünftig unsere Lebensentscheidungen treffen – auch Finanzentscheidungen.

Nach meinem Finanzanalytik Diplomabschluss in Sevilla fand ich mich in einem Dilemma wieder: Für die Finanzwelt und ihr Wissen über die Märkte stand ich erst am Anfang meiner Karriere, für mein Umfeld und meine Freunde habe ich von Dingen erzählt, die längst keiner mehr verstanden hat (Dividenden, Termingeschäfte, Anteilsscheine,…). Wie kann es sein, habe ich mir gedacht, dass die Masse der Menschen nicht über den Wissenspunkt hinauskommt, dass man im Leben Steuern zahlt und ein Girokonto hat – und sich mit der Art, wie sie gelernt haben über ihr Leben und ihre Finanzen zu entscheiden festfahren?

So bin ich wieder zu meinen Wurzeln zurückgegangen und habe 3 Jahre in der Vermögensverwaltung meiner Familie gearbeitet, um zu verstehen, welche grundlegenden Finanzthemen Menschen alltäglich begleiten.