Taschengeld – viele Fragen und Antworten

Taschengeld – viele Fragen und Antworten

Seit wann gibt es Taschengeld?

Taschengeld gibt es wahrscheinlich schon, seit es Geld in Form von Münzen gibt. Nur hieß es damals noch nicht so. Das war vor ca 3000 Jahren, als Menschen auf die Idee kamen, dass es praktischer sei, ihre Waren nicht mehr gegeneinander zu tauschen. Anfangs wurden noch alle möglichen Tauschgegenstände als „Geld“ gehandelt, wie zum Beispiel das Federgeld aus Santacruz, oder das Gehäuse der Kauri-Schnecke in Afrika und Asien. Auf der Insel Yap in Mikronesien wurde sogar mit Steingeld gehandelt. Als Taschengeld konnte man das wirklich nicht bezeichnen, „denn die wertvollsten Steinblöcke wogen bis zu 3000 Kilo“ (Quelle: Das kleine Buch vom Geld, Carlsen Verlag, 2022). Nichts also, zum in-die-Tasche-stecken. Das kam dann mit der Entstehung des ersten Münzgeldes, welches vor etwa 2700 Jahren in Lydern, einem Teil der heutigen Türkei erfunden wurde.

Taschengeld in seiner Ursprungsform ist also ein Zahlungsmittel, welches man leicht transportieren kann – in seiner Tasche. Um es noch transportabler zu machen, wurden mit der Zeit auch Geldscheine eingeführt, um auch große Mengen Geld in seiner Hosentasche transportieren zu können.

Taschengeld heute

Heute, wir befinden uns im 21. Jahrhundert, gibt es immer noch Geld, das in die Tasche passt. Viel mehr noch, gibt es heute die Möglichkeit, Geld in digitaler Form auf dem eigenen Konto zu haben, bis hin zu Kryptowährungen, die es nur in digitaler Form gibt. Diese digitale Entwicklung hat nicht nur dazu geführt, dass sich die Form des Geldes entwickelt hat, sondern auch die Art, wie wir unser Geld mit uns herumtragen bzw. wie erreichbar es ist. Bargeld, also das Zahlungsmittel, mit welchem sich in der einheimischen Wirtschaft handeln lässt, ist längst nicht mehr die einzige Zahlungsweise. Wenn die Bewohner der Insel Yap vor 3000 Jahren ihr Geld mit sich mitnehmen wollten, dann wäre es ein großer Aufwand gewesen, einen Stein zu transportieren, der fast so viel wiegt wie ein ausgewachsener Elefant. Heute können wir von überall auf unser Geld zugreifen. Durch neue digitale Zahlungsmethoden per Smartwatch oder auch mit dem Handy, ist es sehr leicht geworden, Geld zu jeder Zeit „in der Tasche“ zu haben. In einigen Ländern wird daher schon darüber diskutiert, das Bargeld ganz abzuschaffen. 

Kinder bekommen Taschengeld

Der Begriff „Taschengeld“ wird heutzutage vor allem mit dem Taschengeld bezeichnet, welches Kinder von ihren Eltern, Großeltern oder Erziehungsberechtigten erhalten. Dieses Geld ist das erste eigenständige Geld für ein Kind. „Kinder erlernen mit dem Taschengeld z.B. das Verständnis von Geld und den Wert des Geldes, die Verwaltung und Planung eines eigenen Budgets sowie Sparverhalten und erste selbstständige Konsumentscheidungen (Quelle: DJI Expertise Taschengeld)“, schreiben Alexandra Langmeyer und Ursula Winklhofer vom Deutschen Jugendinstitut. Kinder erlernen so früh die ersten Erfahrungen und dem Umgang mit Geld. Das Deutsche Jugendinstitut empfiehlt folgende Beträge für die jeweiligen Altersstufen:


Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts zum Taschengeld 2020

Unter 6-Jährige: 0,50-1,00 €/Woche
6-Jährige: 1,00-1,50 €/Woche
7-Jährige: 1,50-2,00 €/Woche
8-Jährige: 2,00-2,50 €/Woche
9-Jährige: 2,50-3,00 €/Woche

10-Jährige: 16,00-18,50 €/Monat
11-Jährige: 18,50-21,00 €/Monat
12-Jährige: 21,00-23,50 €/Monat
13-Jährige: 23,50-26,00 €/Monat
14-Jährige: 26,00-31,00 €/Monat
15-Jährige: 31,00-39,00 €/Monat
16-Jährige: 39,00-47,00 €/Monat*
17-Jährige: 47,00-63,00 €/Monat*
18-Jährige und ältere: 63,00-79,00 €/Monat*

*für Jugendliche ab 16 Jahren, die wirtschaftlich ganz von den Eltern abhängig sind (z.B. Schülerinnen und Schüler)

Langmeyer, Alexandra/Winklhofer, Ursula (2014): Taschengeld und Gelderziehung. Aktualisierte Empfehlungen von 2020 auf Basis der Inflationsraten.

 

Kannst Du dich noch an dein erstes Taschengeld erinnern? Hast du es am ersten Schultag bekommen? Wie bist du damit umgegangen – hast du gespart, es investiert, oder sogar gespendet?

Als Kinder lernen wir, wie wir mit Geld umgehen. Wir lernen, was wir damit tun dürfen und was nicht. Wir lernen unsere Risikobereitschaft kennen, die uns oft bis zum Erwachsenenalter unbewusst Finanzentscheidungen treffen lässt. Im Finanzcoaching schauen wir uns genau diese Verhaltensweisen an, decken sie auf und gestalten den eigenen Geldweg neu. Du bist seit deinem ersten Taschengeld eine Finanzentscheider*in. 

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